Dennis Ritchie
Die Programmiersprache C wurde in den frühen 1970er Jahren von Dennis Ritchie bei Bell Labs entwickelt, um das Unix-Betriebssystem zu implementieren. C wurde für die Systemprogrammierung und die Entwicklung von Betriebssystemen verwendet, wobei Unix eines der bekanntesten Beispiele ist. Weitere bekannte Softwareprojekte, die in C geschrieben wurden, sind der Linux-Kernel, der Webserver Apache, der Python-Interpreter und das 3D-Computerspiele wie Doom.
Heutzutage ist C immer noch äußerst relevant und weit verbreitet. Sie bildet die Grundlage für viele moderne Programmiersprachen wie C++, C#, und Objective-C und wird weiterhin in der Entwicklung von Betriebssystemen, eingebetteten Systemen, Datenbanken und anderen Performance-kritischen Anwendungen eingesetzt. Die Sprache ist bekannt für ihre Effizienz, Portabilität und Nähe zur Hardware, was sie zu einer bevorzugten Wahl für Anwendungen macht, die eine hohe Leistung erfordern.
C-Programme werden in Textdateien mit der Endung .c
geschrieben. Diese Dateien werden anschließend von einem Compiler in ausführbare Dateien übersetzt, die auf deinem Computer direkt ausgeführt werden können. Es gibt eine Vielzahl von Compilern, die du verwenden kannst, aber wir werden hier den freien »GNU C Compiler« gcc
verwenden, der auf den meisten Systemen verfügbar ist.
Stelle zuerst sicher, dass du keinen Ordner geöffnet hast. Um sicherzugehen, drücke einfach den Shortcut für »Ordner schließen«: StrgK und dann F. Dein Workspace sollte jetzt ungefähr so aussehen:
Klicke auf »New File« und wähle als Dateityp »Text File«.
Schreibe nun den folgenden Code in die Datei:
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#include <stdio.h> int main() { printf("Hello, World!\n"); return 0; } |
Da Visual Studio Code noch nicht weiß, dass es sich um C-Quelltext handelt, ist dein Programm momentan noch einfarbig, aber das wird sich gleich ändern. An dem weißen Punkt erkennst du, dass deine Änderungen noch nicht gespeichert sind.
Drücke nun StrgS, um die Datei zu speichern. Gib hello.c
ein – der vollständige Pfad zu deiner Datei lautet dann /workspace/hello.c
.
Sobald du die Datei gespeichert hast, wird sie automatisch als C-Datei erkannt und die Syntax wird hervorgehoben.
Bevor wir das Programm ausführen können, müssen wir es kompilieren. Dadurch wird der Quelltext in Maschinencode übersetzt, den dein Computer ausführen kann.
Öffne dazu ein Terminal, indem du entweder StrgJ drückst oder das Panel-Symbol rechts oben drückst. Dein Fenster sollte jetzt ungefähr so aussehen:
Um das Programm zu kompilieren, gib folgenden Befehl ein:
gcc hello.c -o hello
gcc he
und drücke Tab, um den Dateinamen automatisch zu hello.c
vervollständigen zu lassen. Du kannst danach ganz normal weiterschreiben.
Wenn du keinen Fehler gemacht hast, wird das Programm erfolgreich kompiliert und die ausführbare Datei hello
wird im selben Verzeichnis erstellt. Du kannst dies überprüfen, indem du dir die Dateien im aktuellen Verzeichnis mit ls
oder ls -l
anzeigen lässt:
Die grüne Datei hello
ist die ausführbare Datei – im Unterschied zu Windows, wo ausführbare Dateien die Endung .exe
haben, haben ausführbare Dateien unter Linux keine Endung. Um das Programm auszuführen, gib folgenden Befehl ein:
./hello
Das Programm sollte die Nachricht Hello, World!
im Terminal ausgeben. Du kannst beide Schritte auch in einem Befehl kombinieren:
gcc hello.c -o hello && ./hello
&&
sorgt dafür, dass der zweite Befehl nur ausgeführt wird, wenn der erste erfolgreich war.
Wenn du einen Fehler im Code machst, wird der Compiler eine Fehlermeldung ausgeben. Versuche zum Beispiel, statt printf
das Wort prinft
zu schreiben:
prinft("Hello, World!\n");
Speichere die Datei und führe den Compiler erneut aus:
gcc hello.cpp -o hello
Der Compiler sollte eine Fehlermeldung ausgeben, die dir hilft, den Fehler zu finden:
Es lohnt sich, die Fehlermeldungen genau zu lesen, um den Fehler zu finden und zu beheben. Achte auf die Zeilennummer (in diesem Beispiel 4) und den Text, der dir sagt, was falsch ist. Denke daran, den Fehler wieder zu beheben, bevor du das nächste Beispiel ausprobierst.
Im zweiten Beispiel wollen wir eine Zahl in ihre Primfaktoren zerlegen. An diesem Beispiel kannst du sehen, wie man in C Benutzereingaben verarbeitet und Schleifen verwendet. Erstelle eine neue Datei mit StrgAltN und schreibe den folgenden Code hinein:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 |
#include <stdio.h> int main() { int num, i; printf("Enter a number: "); scanf("%d", &num); printf("Prime factors of %d are: ", num); for (i = 2; i <= num; i++) { while (num % i == 0) { printf("%d ", i); num /= i; } } printf("\n"); return 0; } |
Speichere die Datei unter dem Namen factor.c
. Kompiliere das Programm:
gcc factor.c -o factor
Falls du keine Fehlermeldung erhältst, kannst du das Programm ausführen und testen:
Das Programm hat die Zahl 123 in ihre Primfaktoren zerlegt und ausgegeben. Probiere aus, was passiert, wenn du die Zahl 3000000000 eingibst. Was könnte der Grund dafür sein?
Im dritten Beispiel wollen wir eine Liste von 10 Zufallszahlen sortieren. Dafür verwenden wir den Bubblesort-Algorithmus, der zwar nicht besonders effizient ist, aber sehr einfach zu verstehen und zu implementieren. Der Bubblesort-Algorithmus funktioniert, indem er die Liste mehrmals durchläuft und benachbarte Elemente vertauscht, wenn sie in der falschen Reihenfolge sind.
An diesem Beispiel kannst du sehen, wie man in C Arrays verwendet, Funktionen verwendet und Schleifen verschachtelt.
Erstelle eine neue Datei und schreibe den folgenden Code hinein:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 |
#include <stdio.h> #include <stdlib.h> #include <time.h> void bubbleSort(int arr[], int n) { for (int i = 0; i < n - 1; i++) { for (int j = 0; j < n - i - 1; j++) { if (arr[j] > arr[j + 1]) { int temp = arr[j]; arr[j] = arr[j + 1]; arr[j + 1] = temp; } } } } int main() { int arr[10]; // Generate random numbers srand(time(NULL)); for (int i = 0; i < 10; i++) { arr[i] = rand() % 100; } // Print original array printf("Original array: "); for (int i = 0; i < 10; i++) { printf("%d ", arr[i]); } printf("\n"); // Sort the array bubbleSort(arr, 10); // Print sorted array printf("Sorted array: "); for (int i = 0; i < 10; i++) { printf("%d ", arr[i]); } printf("\n"); return 0; } |
Speichere die Datei unter dem Namen bubblesort.c
. Kompiliere das Programm:
gcc bubblesort.c -o bubblesort
Falls du keine Fehlermeldung erhältst, kannst du das Programm ausführen und testen:
Das Programm hat eine Liste von 10 Zufallszahlen sortiert. Versuche, den Quelltext so zu verändern, dass statt 10 Zahlen 100 oder mehr Zahlen sortiert werden.
In diesem Kapitel hast du an drei Beispielen gesehen, wie man ein einfaches C-Programm schreiben, kompilieren und ausführen kann. Das ist natürlich nur ein erster Eindruck. Um C wirklich zu beherrschen, musst du noch viel mehr lernen – am besten, indem du eigene Programme schreibst und ausprobierst. Die Buchhandlungen, Bibliotheken und Youtube sind voll von Material für dich. Viel Spaß beim Programmieren!