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C++ (1983)

Bjarne Strou­strup

C++ wur­de in den frühen 1980er Jah­ren von Bjarne Strou­strup als Er­wei­te­rung der Pro­gram­mier­spra­che C ent­wick­elt, um ob­jekt­orien­tierte Pro­gram­mier­kon­zep­te zu unterstützen und gleichzeitig die Ef­fi­zienz und Leis­tungs­fä­hig­keit von C bei­zu­be­hal­ten. C++ wur­de in zahlreichen be­kann­ten Soft­ware­pro­jekten ver­wen­det, da­run­ter die Ent­wick­lung des Betriebssystems Micro­soft Win­dows, der Webbrowser Mozilla Fire­fox, das Grafik-Rendering-Frame­work Unreal Engine und die Da­ten­banksoftware MySQL.

Heutzutage ist C++ immer noch äußerst relevant und weit verbreitet, insbesondere in Be­rei­chen wie Spie­le­ent­wick­lung, Sys­tem­pro­gram­mie­rung, Echtzeitanwendungen und Hoch­lei­stungs­soft­ware. Die Spra­che wird für ihre Ef­fi­zienz, Flexi­bi­li­tät und die Fähigkeit geschätzt, sowohl auf niedriger als auch auf hoher Ab­strak­ti­ons­ebene zu programmieren.

1. Hello, world!

C++ ist eine Weiterentwicklung der Pro­gram­mier­spra­che C und hat viele Ähnlichkeiten mit dieser. Das heisst, dass man auch jedes C-Programm in C++ kompilieren kann. C++-Pro­gramme werden in Textdateien mit der Endung .cpp oder .cc geschrieben. Diese Da­tei­en werden anschließend von einem Compiler in ausführbare Da­tei­en übersetzt, die auf deinem Com­puter direkt ausgeführt werden können. Es gibt eine Vielzahl von Compilern, die du verwenden kannst, aber wir werden hier den freien »GNU C Compiler« gcc verwenden, der auf den meisten Systemen verfügbar ist.

Stelle zuerst sicher, dass du keinen Ordner geöffnet hast. Um sicherzugehen, drücke einfach den Shortcut für »Ordner schließen«: StrgK und dann F. Dein Work­space sollte jetzt ungefähr so aussehen:

Quelltext schreiben

Klicke auf »New File« und wähle als Dateityp »Text File«.

Schreibe nun den folgenden Code in die Datei:

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#include <iostream>

int main() {
    std::cout << "Hello, World!\n";
    return 0;
}

Da Visual Studio Code noch nicht weiß, dass es sich um C++-Quelltext handelt, ist dein Programm momentan noch einfarbig, aber das wird sich gleich ändern. An dem weißen Punkt erkennst du, dass deine Änderungen noch nicht gespeichert sind.

Drücke nun StrgS, um die Datei zu speichern. Gib hello.cpp ein – der vollständige Pfad zu deiner Datei lautet dann /workspace/hello.cpp.

Sobald du die Datei gespeichert hast, wird sie automatisch als C++-Datei erkannt und die Syntax wird hervorgehoben.

Kompilieren und ausführen

Bevor wir das Programm ausführen können, müssen wir es kompilieren. Dadurch wird der Quelltext in Maschinencode übersetzt, den dein Com­puter ausführen kann.

Öffne dazu ein Ter­mi­nal, indem du entweder StrgJ drückst oder das Panel-Symbol rechts oben drückst. Dein Fenster sollte jetzt ungefähr so aussehen:

Um das Programm zu kompilieren, gib folgenden Befehl ein:

g++ hello.cpp -o hello
Du musst nicht den vollständigen Da­tei­na­men schreiben. Schreib einfach g++ he und drücke Tab, um den Da­tei­na­men automatisch zu hello.cpp vervollständigen zu lassen. Du kannst danach ganz normal weiterschreiben.

Wenn du keinen Fehler gemacht hast, wird das Programm erfolgreich kompiliert und die ausführbare Datei hello wird im selben Verzeichnis erstellt. Du kannst dies überprüfen, indem du dir die Da­tei­en im aktuellen Verzeichnis mit ls oder ls -l anzeigen lässt:

Die grüne Datei hello ist die ausführbare Datei – im Unterschied zu Win­dows, wo ausführbare Da­tei­en die Endung .exe haben, haben ausführbare Da­tei­en unter Linux keine Endung. Um das Programm auszuführen, gib folgenden Befehl ein:

./hello

Das Programm sollte die Nachricht Hello, World! im Ter­mi­nal ausgeben. Du kannst beide Schritte auch in einem Befehl kombinieren:

g++ hello.cpp -o hello && ./hello
Die Zeichenkombination && sorgt dafür, dass der zweite Befehl nur ausgeführt wird, wenn der erste erfolgreich war.

Fehler finden und beheben

Wenn du einen Fehler im Code machst, wird der Compiler eine Fehlermeldung ausgeben. Versuche zum Beispiel, statt cout das Wort coud zu schreiben:

std::coud << "Hello, World!\n";

Speichere die Datei und führe den Compiler erneut aus:

g++ hello.cpp -o hello
Nutze die Pfeiltaste hoch , um den letzten Befehl erneut einzugeben. So kannst du schnell dein Programm testen, nachdem du es verändert hast.

Der Compiler sollte eine Fehlermeldung ausgeben, die dir hilft, den Fehler zu finden:

Es lohnt sich, die Fehlermeldungen genau zu lesen, um den Fehler zu finden und zu beheben. Achte auf die Zeilennummer (in diesem Beispiel 4) und den Text, der dir sagt, was falsch ist. Denke daran, den Fehler wieder zu beheben, bevor du das nächste Beispiel ausprobierst.

2. Primfaktorzerlegung

Im zweiten Beispiel wollen wir eine Zahl in ihre Primfaktoren zerlegen. An diesem Beispiel kannst du sehen, wie man in C++ Be­nut­zer­ein­ga­ben verar­bei­tet und Schleifen ver­wen­det. Erstelle eine neue Datei mit StrgAltN und schreibe den folgenden Code hinein:

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#include <iostream>
#include <vector>

using namespace std;

int main() {
    int number;
    cout << "Enter a number: ";
    cin >> number;

    cout << "Prime factors of " << number << " are: ";
    while (number % 2 == 0) {
        cout << 2;
        number /= 2;
    }

    for (int i = 3; i * i <= number; i += 2) {
        while (number % i == 0) {
            cout << i << " ";
            number /= i;
        }
    }

    if (number > 2)
        cout << number;

    cout << endl;

    return 0;
}

Speichere die Datei unter dem Namen factor.cpp. Kompiliere das Programm:

g++ factor.cpp -o factor

Falls du keine Fehlermeldung erhältst, kannst du das Programm ausführen und testen:

Das Programm hat die Zahl 123 in ihre Primfaktoren zerlegt und ausgegeben. Probiere aus, was passiert, wenn du die Zahl 3000000000 eingibst. Was könnte der Grund dafür sein?

3. Bubblesort

Im dritten Beispiel wollen wir eine Liste von 10 Zufallszahlen sortieren. Dafür verwenden wir den Bubblesort-Al­go­rith­mus, der zwar nicht besonders effizient ist, aber sehr einfach zu verstehen und zu implementieren. Der Bubblesort-Al­go­rith­mus funktioniert, indem er die Liste mehrmals durchläuft und benachbarte Elemente vertauscht, wenn sie in der falschen Reihenfolge sind.

An diesem Beispiel kannst du sehen, wie man in C++ Listen ver­wen­det, Funk­tio­nen ver­wen­det und Schleifen verschachtelt.

Erstelle eine neue Datei und schreibe den folgenden Code hinein:

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#include <iostream>
#include <cstdlib>
#include <ctime>

void bubbleSort(int arr[], int size) {
    for (int i = 0; i < size - 1; i++) {
        for (int j = 0; j < size - i - 1; j++) {
            if (arr[j] > arr[j + 1]) {
                int temp = arr[j];
                arr[j] = arr[j + 1];
                arr[j + 1] = temp;
            }
        }
    }
}

int main() {
    // Seed the random number generator
    srand(time(0));

    // Create an array of 10 random integers
    int arr[10];
    for (int i = 0; i < 10; i++) {
        arr[i] = rand() % 100; // Generate a random number between 0 and 99
    }

    // Print the original array
    std::cout << "Original array: ";
    for (int i = 0; i < 10; i++) {
        std::cout << arr[i] << " ";
    }
    std::cout << std::endl;

    // Sort the array using bubble sort
    bubbleSort(arr, 10);

    // Print the sorted array
    std::cout << "Sorted array: ";
    for (int i = 0; i < 10; i++) {
        std::cout << arr[i] << " ";
    }
    std::cout << std::endl;

    return 0;
}

Speichere die Datei unter dem Namen bubblesort.cpp. Kompiliere das Programm:

g++ bubblesort.cpp -o bubblesort

Falls du keine Fehlermeldung erhältst, kannst du das Programm ausführen und testen:

Das Programm hat eine Liste von 10 Zufallszahlen sortiert. Versuche, den Quelltext so zu verändern, dass statt 10 Zahlen 100 oder mehr Zahlen sortiert werden.

4. Zusammenfassung

In diesem Kapitel hast du an drei Beispielen gesehen, wie man ein einfaches C++-Programm schreiben, kompilieren und ausführen kann. Das ist natürlich nur ein erster Eindruck. Um C++ wirklich zu beherrschen, musst du noch viel mehr lernen – am besten, indem du eigene Pro­gramme schreibst und ausprobierst. Die Buchhandlungen, Bib­lio­theken und Youtube sind voll von Material für dich. Viel Spaß beim Pro­gram­mier­en!